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Sauvignon Blanc

Der Sauvignon Blanc, eine französische Edelrebart, zählt neben dem Chardonnay zu den bedeutendsten Weißweinreben der Welt.

Der Sauvignon Blanc zählt neben dem Chardonnay zu den bedeutendsten Weißweinreben der Welt. Dank seiner markanten Geschmacksvielfalt genießt er vielerorts hohe Beliebtheit und ist fester Bestandteil vieler Weinkulturen. Auch bekannt sind die weißen Trauben unter dem Namen Sauvignon Jaune, Blanc Fumé sowie in Deutschland als Muskat-Silvaner oder Feigentraube. Der Name geht auf das französische Wort sauvage für wild zurück. Der Sauvignon Blanc ist eine natürliche Kreuzung aus den Rebsorten Traminer und Chenin Blanc.

Sauvignon Blanc – die französische Edelrebart

Sein Ursprung liegt vermutlich im Südwesten Frankreichs im Loire-Tal. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde er dort sowie in der Weingegend um Bordeaux kultiviert und sein Erfolg von dort in andere Teile der Welt getragen. Seit dem 18. Jahrhundert ist er auch in Chile und den USA, seit 1970 in Neuseeland populär. In Deutschland spielt der Sauvignon Blanc eine untergeordnete Rolle, nicht zuletzt, da der Anbau der Feindessorte von den Nationalsozialisten untersagt wurde. Verschiedene Spielarten und Mutationen des Sauvignon, etwa der Rosé, Noir, Jaune und Violet, sind bekannt.

An- und Ausbau der Edelrebe Sauvignon Blanc

In seinem Heimatland Frankreich wird der Sauvignon überwiegend im Südwesten des Landes angebaut. Berühmt sind die Weine aus Sancerre und Puilly Fumé in der Region Loire sowie aus Bordeaux, Touraine, der Provence und Bourgogne. Etwa 28.000 Hektar Rebfläche sind hier mit den edlen weißen Trauben bestockt. Weltweit sind es etwa 180.000 Hektar Land. Neben Frankreich zählen Kalifornien, Argentinien, Chile, Neuseeland, Australien und Südafrika zu wichtigen Herkunftsregionen. Gute europäische Weine stammen weiterhin aus der Steiermark in Österreich. In der Schweiz und Deutschland ist der Sauvignon weniger bedeutsam. Knapp 850 Hektar sind auf deutschem Boden, vor allem in der Pfalz, Rheinhessen und Baden mit der weißen Edelrebe bestockt. Die Rebsorte ist relativ anpassungsfähig hinsichtlich Klima- und Bodenbedingungen und bringt daher sowohl in kühleren, als auch wärmeren Anbaugebieten gute Qualitäten hervor. Hochwertige Weine von besonderer Frische entstehen auf den armen, kalkhaltigen Böden, wie beispielsweise an der Loire. Hier sind die Erträge eher niedrig und die Trauben bei der Ernte meist noch nicht voll ausgereift.

Unter schwereren Bodenbedingungen und mehr Wärme sind die Erträge höher und die Weine markant grün und krautig. Die Trauben sind zylinderförmig und dichtbeerig, die Beeren klein, länglich und von weißgelb bis goldgelber Färbung wenn voll ausgereift. Sie sind sehr anfällig für Botrytis- und anderen Pilzbefall, jedoch relativ widerstandsfähig gegen Falschen Mehltau. Aufgrund des späten Austriebs ist sie unempfindlich für Spätfröste im Frühjahr. Sie gilt als eine wuchsstarke Rebart, reift früh mit mittel spät und bringt in der Regel hohe Erträge. Züchtungen haben neue Spielarten, welche weniger anfällig für Pilzkrankheiten sind und somit höhere Erträge sichern, hervorgebracht. Ausgebaut wird der Sauvignon Blanc vorwiegend sortenrein im Stahltank.

Insbesondere in wärmeren Anbaugebieten wird in Barriquefässern ausbaut und dadurch Weine von vollem, aber mildem Geschmack zu erzeugen. Auch Cuvée-Weine sind verfügbar, etwa mit Sémillon zu den berühmten Dessertweinen Sauternes mit Honignote gemischt. Die Regionen Bordelais, Sauternes und Barzac, in denen dank der hohen Feuchtigkeit der Traubenbefall mit Botrytis begünstigt wird, sind als Süßweingebiete bekannt.

Der Sauvignon Blanc im Geschmack

Das Geschmacksspektrum der Weine ist bemerkenswert abwechslungsreich und kann daher Vorlieben der unterschiedlichsten Weingenießer befriedigen. Die Weine sind in der Regel sehr aromatisch und säurebetont. Das Geschmacksprofil ändert sich je nach Anbaugebiet. Typisch sind markante grüne Aromen von Stachelbeeren, grüner Paprika, grünem Spargel, Gras und Kräutern. Junge Weine sind von grünlicher Fräbung und werden mit einiger Reifezeit gelblich. Auch leicht bittere oder pfeffrige Nuancen sowie mineralische, steinige Noten sind zu finden. In Weinen aus Neuseeland, Chile, Kalifornien und Südafrika ergänzen exotischere Aromen, etwa Maracuja, Ananas und Zitrusfrüchte den erfrischenden Weincharakter. Auch an blumige Noten von Lilien, Akazien und Narzissen erinnern einige Weine.

Das einzigartige Aroma ist auf den erhöhten Gehalt an Pyrazinen, einer Gruppe ätherischer Öle, zurückzuführen. Frisch, lebhaft und vollmundig mit einer teilweise rassigen Säurestruktur entfalten sich die Weine am Gaumen. Andere Weine mögen eher rauchig und nach Muskat schmecken. Berühmt ist der im Barrique ausgebaute Fumé Blanc, der von Robert Mondavi in den 1980er Jahren in den USA eingeführt wurde und nach Ananas, Feigen, Melonen, Apfel und Grapefruit duftet. Barriqueweine können sehr komplex werden und lange altern. Erst nach ein bis zwei Jahren sind diese trinkreif. Weine aus Stahltanks sind in den ersten Jahren nach Flaschenabfüllung zu genießen.

Dazu passt der Sauvignon Blanc

Der Sauvignon Blanc ist mit seiner aromatischen Vielfalt ein vielseitiger Essensbegleiter. Er passt ausgezeichnet zu Fisch und Meeresfrüchten. Auch mit Pasta, vornehmlich mit sahnigen Soßen, ist er gut kombiniert. Folgend seien einige weitere Ideen zur richtigen Kombination der weißen Weine gelistet:

  • Zu Fleisch: Klassischerweise sind weiße Weine wie der Sauvignon Blanc nicht zu Fleisch zu servieren. Zu würzigen Gerichten aus thailändischer Küche mit gebratenem Huhn, Pute oder Schweinefleisch beispielsweise lassen sich die aromatischen Weine doch gut kombinieren.
  • Zu Fisch und Meeresfrüchte: Optimal passen die Weine des Sauvignon Blanc zu Fisch und Schalentieren. Die jungen, trockenen Varianten mit ihrer grünen Frische harmonieren mit Muscheln, Meeresfrüchten und Sushi sowie fetthaltigeren Fischen wie Makrele. Im Barrique ausgebaute reifere Weine sind zu Hummer und Fisch mit reichen Sahnesaucen zu empfehlen.
  • Zu Gemüse: Die jungen, aromatisch grün duftenden Weine sind zu eben solchen grünen Gemüsen, etwa grüner Paprika oder Spargel, anzureichen. Weine aus Neuseeland oder Chile passen auch zu schärferem Gemüse und Wurzeln wie Pastinaken, Fenchel oder Süßkartoffeln. Der Fumé Blanc mit seiner dezenten Süße harmoniert hervorragend mit hellem Fleisch und gegrillten Maiskolben.
  • Zu Käse: Sauvignons passen zu Käse von der Ziege unterschiedlichster Art. Dabei ist bei der Auswahl zu jungem Ziegenkäse eher ein junger, zu reiferem Käse ein ebenso komplexerer Wein zu ratsam. Auch die Kombination von Sauternes und Blauschimmelkäse, beispielsweise Roquefort, ist einmalig.
  • Zu Süßspeisen: Die süßen Sauternes mit ihrer Honignote sind zu Leckereien wie Kuchen, Eis und Obstsalat ein Genuss. Vor allem in Kombination mit dezent säuerlichen oder bitteren Geschmackskomponente neben der Süße, etwa Limette, Kaffee oder dunkler Schokolade, wirkt der Wein noch interessanter.

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