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Weißburgunder

Der Weißburgunder (auch Weißer Burgunder oder französisch Pinot Blanc) ist eine Weißweinrebart von hoher Bekanntheit und Beliebtheit.

Der Weißburgunder (auch Weißer Burgunder oder französisch Pinot Blanc) ist eine Weißweinrebart von hoher Bekanntheit und Beliebtheit, deren Anbau sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen lässt. Die frische, leicht nussige Art der aus der eleganten Rebsorte gekelterten Weine macht sie zu hervorragenden Essensbegleitern und einem erfrischenden Sommergetränk. Der Ursprung der zur Burgunderfamilie gehörenden sehr alten Rebart liegt im französischen Burgund. Hervorgegangen ist der Weißburgunder als eine Mutation des hellen Grauburgunders, welcher sich wiederum aus der Urform des Burgunders, dem Spätburgunder oder französisch Pinot Noir, fortsetzte.

Weißburgunder – frisch, leicht nussig einer der eleganten Rebsorten

Die drei Varianten der Burgunderfamilie sind bis zum Beginn der Traubenreife nur äußert schwer voneinander zu unterscheiden. Erst im Laufe der Reifung werden die Unterschiede in Traubenform und -farbe sowie Duft und Geschmack erkennbar. Die Beerenhaut des Weißburgunders ist die hellste der Burgunderarten. Schwer zu unterscheiden ist der Weißburgunder von der Sorten Chardonnay und Auxerrois, welche sich in ihrer Art optisch sehr ähnlich sind und ihre Herkunft daher nur von Fachmännern und auf molekularbiologischer Ebene bestimmt werden kann. Im Geschmack der Weine werden die Unterschiede jedoch deutlich: Der Weißburgunder zeichnet sich verglichen mit einem Chardonnay beispielsweise durch seine leichtere, weniger intensive Art aus.

Anbau und Ausbau des Weißen Burgunders

Nicht nur in seiner Heimat dem französischen Burgund, sondern auch im Elsass sowie im benachbarten europäischen Ausland ist die elegante Rebart weit verbreitet. Norditalien, Schweiz, Österreich und Slowenien seien als einige Beispiele genannt. Der Weißburgunder ist unter den Winzern der deutschen Weinkultur weit verbreitet und gewinnt hierzulande zunehmend an Bedeutung. So hat sich das bestockte Anbaugebiet im Laufe des letzten Jahrzehnts etwa verdoppelt und macht mit nahezu 4800 Hektar Land etwa 4,7% der Rebfläche in Deutschland aus. Insbesondere in Baden, als auch in Rheinhessen, Pfalz, Mosel und Nahe wird die Weißweinrebe kultiviert.

Eine ertragreiche Ernte mit hohen Mostgewichten ist in exponierten, trockenen und warmen Anbaulagen mit kräftigen, kalkhaltigen und möglichst tiefgründigen Böden zu erwarten. Dort, wo es für den Riesling zu heiß ist, wächst und reift der Weißburgunder bevorzugt gut. Weinbaulich gehört er zu den weniger schwierigen Rebarten. Die walzenförmigen Trauben sind dichtbeerig, die grüngelblich gefärbten Beeren rundlich-oval mit einer dünn bis mittelstarken Schale. Die Rebsorte ist kaum empfindlich gegen Winterfrost und wenig anfällig für Rebkrankheiten. Sie treibt mittelfrüh aus und kann daher von spätem Frühjahrsfrost unglücklich überrascht werden. Durch die lange Reifezeit erreicht sie in der Regel hohe Mostgewichte.

Wie bei den anderen Varianten der Burgunderfamilie ist sind die Beeren aufgrund ihrer dünnschaligen Art behutsam zu behandeln, um einen vorzeitigen Austritt des Traubensaftes zu vermeiden. Ausgebaut wird der Weiße Burgunder überwiegend trocken. Häufig findet der Ausbau unter temperaturkontrollierter Gärung im Stahltank statt. Bei Spätlesen sowie Auslesen kommen zuweilen auch Barriquefässer zur Anwendung. Auch als Schaumwein und Champagner ist der Weißburgunder verfügbar, jedoch ist diese Art des Ausbau nur selten praktiziert.

Der Weißburgunder im Geschmack

Typisch für den eleganten Weißwein ist sein leicht nussiges, frisches Aroma. Im Glas zeigt er sich von blässlicher bis hellgelber Färbung. Zart duftend, häufig nach gelben Früchten wie Apfel, Birne, Quitte und Aprikose sowie weißen Blüten und leicht gerösteten Nüssen liegt der Weißburgunder cremig, mild und voll auf der Zunge. Auch an Zitrusfrüchten oder frische Ananas erinnert der Wein, im Abgang eventuell auch an ein Hauch von süßer Melone.

Die am häufigsten gereichte trockene Variante des Weißburgunders besitzt einen mäßigen bis mittel kräftigen Körper und eine angenehm erfrischende, feine Säure. Das harmonische Zusammenspiel von saftiger Frucht auf der einen und dezenter Säure auf der anderen Seite überzeugt. Mit etwa 12-13% vol ist der Alkoholgehalt eher zurückhaltend. Weißburgundersekte sowie edelsüße Weine sind ebenso, wenn auch weniger häufig, zu finden.

So wird Weißburgunder vornehmlich serviert

Weißburgunder sind als vielseitig verwendbare Menüweine bekannt. Trocken ausgebaut eignen sie sich mit ihrer fruchtigen Frische auch hervorragend als leichte Sommerweine. Dabei sollte der Wein stets gut gekühlt serviert werden. Nicht zuletzt aufgrund ihrer zurückhaltenden Art im Bukett und Geschmack sind sie als angenehme Essensbegleiter zu empfehlen.

Gut kombinieren lässt sich ein Weißburgunder zu Fisch und Meeresfrüchten, Kalb- und Schweinefleisch sowie Geflügel. Barriqueweine und Varianten reicher an Extrakt sind zu zartem Jungwild oder Lamm anzudenken. Salatsoßen mit Essig und Öl können den Wein im Geschmack angreifen und auch Speisen von starker Würze mögen wenig mit dem Weißburgunder harmonisieren. Folgend seien einige weitere Anregungen zu kulinarischen Kombination des Weißen Burgunders gelistet:

  • Zu Fleisch: Helles Fleisch, insbesondere vom Kalb passt ausgezeichnet. Im Hinblick auf Geflügel ist ein junger Weißburgunder in seiner Frische zu Backhähnchen zu empfehlen, bei kräftigeren Gerichten, beispielsweise Truthahn, sollte eher zu reiferen Weinvarianten gegriffen werden.
  • Zu Fisch und Meeresfrüchten: Junger Weißburgunder lässt sich mit Fischsuppen sowie wenig fetthaltigen Fischen an leichten Saucen kombinieren. Fischgerichte mit höherem Fettgehalt, beispielsweise Zander, eventuell angereicht mit mächtigeren Saucen oder gar Speck, harmonieren mit kräftigeren Weinen aus dem Barriquefass.
  • Zu Gemüse: Zu jeglichen leichten Gemüsegerichten ist der Weißburgunder ein hervorragender Essensbegleiter.
  • Zu Käse: Cremig und leicht nussig passen Weißburgunder vorzüglich zu verschiedenstem Käse. Insbesondere sahnige und wenig scharfe und würzige Sorten von Schaf oder Kuh sind zu empfehlen.

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